Zum Parapluiberg und zur Wohnhöhle bei Nußdorf ob der Traisen

08.12.2019

Letzten Sonntagnachmittag habe ich noch eine kleine Wanderung bei Nußdorf ob der Traisen gemacht. Gleich vorweg: Es gibt mehrere Paraplui- bzw. Parapluieberge in Österreich und auch mehrere Orte bzw. Ortsteile, die Nußdorf bzw. Nussdorf heißen. In diesem Artikel geht es um den Parapluiberg bei Nußdorf ob der Traisen, das liegt zwischen Krems an der Donau und Traismauer in Niederösterreich.

Start der Wanderung war beim Gemeindeamt von Nußdorf ob der Traisen. Dort befinden sich ausreichend Parkplätze, außerdem kann man sich dort mit Informationsmaterial eindecken.

Dann geht es in Richtung WSW bergauf. Kurz nach dem Feuerwehrhaus geht das dann links bergauf in die Weinberggasse, Richtung Süden.
Die asphaltierte Straße führt steil bergauf und so hat man bald einen schönen Blick von oben auf den ca. 550 Einwohner zählenden Ort (die gesamt Gemeinde zählt ca. 1770 Einwohner).
Nach einiger Zeit gelangt man zu einer Abzweigung, bei denen die gelben Wegweiser nach rechts zeigen.
Jetzt geht es noch steiler bergauf.
Schließlich stößt man auf einen relativ eben verlaufenden Weg. Hier biegt man rechts ab. Der anstrengendste Teil der Wanderung ist hier – nach nicht einmal einer halben Stunde – abgeschlossen!
Der Weg verläuft jetzt eben in Richtung Aussichtspunkt. Wer genau hinsieht erkennt schon die Sitzbank mit dem charakteristischen Schirmchen.
Dann ist auch schon das Ziel der Wanderung erreicht: Der Aussichtspunkt auf dem Parapluiberg: Eine Bank mit einem metallenen Schirm.

Das französische Wort “Parapluie” bedeutet “Regenschirm” und wurde einst auch ins österreichische Deutsch übernommen, hat da allerdings das “e” am Schluss verloren. Mittlerweile ist “Paraplui” jedoch so wie einige andere österreichische Französismen ausgestorben.

 

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Der Blick vom Parapluiberg aus ist jedoch leider etwas verwachsen – von unterwegs hat man einen besseren Blick auf das Traisental. Für den Weg vom Gemeindeamt zum Parapluiberg habe ich übrigens ca. 25 Minuten gebraucht.
Da ich noch genug Zeit hatte, bin ich noch zur Wohnhöhle weitergegangen. Ich bin also vom Parapluiberg der Straße zurückgefolgt, jedoch bei der Abzweigung zu dem Weg, von dem ich gekommen bin, nicht links nach unten abgebogen, sondern einfach geradeaus weitergegangen.

Kurz nach der Abzweigung kommt man wieder zu einer Abzweigung. Hier zeigt ein etwas älterer grüner Wegweiser den Weg zur Wohnhöhle nach rechts an, ein neuerer gelber Wegweiser nach links an. Ich habe eher dem neueren getraut und bin links weitergegangen, beim nachträglichen Betrachten der Karte habe ich jedoch gesehen, dass ich genauso hätte rechts gehen können.

Wieder ein paar Minuten – zum Teil auch leicht bergab – gehen und ein Wegweiser führt nach rechts.
Jetzt bergauf bis zum Hochstand und dann links abbiegen.
Ein paar Meter ebene Wanderung in Richtung Süden und man steht vor diesem Platz.
Ist das der Eingang zur Wohnhöhle?
Nein, das ist nur eine “enge Kluft”, von denen es hier in der Nähe einige gibt. Definitiv zu schmal, um als erwachsener Mensch hineinzusteigen, geschweige denn darin zu wohnen.

 

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Ein paar Meter weiter südlich ist sie dann: Die Wohnhöhle. Vom Parapluiberg bis zur Wohnhöhle habe ich übrigens ca. 20 Minuten gebraucht.
Hier hat tatsächlich bis zum 1. Weltkrieg eine Familie namens Pöll gelebt. Das Wasser mussten sie tagtäglich mühsam vom Brunnen bei der Feuerwehr in Reichersdorf holen.
Auch ein kleiner Stall, in dem wohl Ziegen gehalten wurden, zählte zum kargen Besitz der Familie.
Die Wohnhöhle verfiel zunehmends, bis sie 2010 wieder Instand gesetzt wurde. Die kleine Küche und der kleine Schlafraum wurden rekonstruiert, das Inventar ist also nicht original.
Danach ging es über die Wege, über die ich gekommen bin, wieder zurück. Für den Rückweg habe ich etwas mehr als 25 Minuten gebraucht, macht also insgesamt 1 Stunde und 10 Minuten reine Gehzeit für die gesamte Wanderung.

Wegen der durchaus interessanten Ziele ist die Wanderung sicherlich auch für jüngere Wanderer spannend. Kinderwagenschieben ist möglich, aber mühsam, für Rollstühle ist es meiner Meinung nach zu steil. Da die steilen Stellen alle asphaltiert sind und die wenigen nicht asphaltierten Stellen eben sind, braucht man keine besondere Ausrüstung. Wer seinen ganzen Körper in Anspruch nehmen möchte, kann gerne Nordic Walking-Stöcke benutzen.

Nähere Informationen zur Wohnhöhle gibt es übrigens auf der Website der Gemeinde Nußdorf ob der Traisen!

 

 

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